Diagnostik in der Kardiologischen Gemeinschaftspraxis in Rostock

Die folgenden Untersuchungen bieten wir Ihnen in unserer kardiologischen Praxis in Rostock an:

Echokardiografie

Die Echokardiografie ist eine Ultraschalluntersuchung des Herzens. Sie ist eine Routinemethode und die grundlegende apparative Basisuntersuchung in der Hand des Kardiologen.

Wie funktioniert die Echokardiografie?

Bei der Echokardiografie werden Schallwellen von einem sog. Schallkopf in den Körper ausgesandt, von den Organen im Körper reflektiert und vom Schallkopf wieder empfangen. Die verarbeiteten Informationen werden bildlich dargestellt. So ist es möglich, z.B. die Herzhöhlen und die Pumpfunktion des Herzens zu beurteilen. Zusätzlich kann man den Blutfluss beurteilen. Hierzu bedient man sich der Doppler- und Farbdopplerechokardiografie. Durch Farben sichtbar gemacht, kann man Flussgeschwindigkeit und Richtung des Blutes analysieren.

Was kann man mit der Echokardiografie beurteilen?

» Herzgröße und Herzmuskelfunktion mit z.B. Zeichen abgelaufener Herzinfarkte oder Herzmuskelschwäche
» Wandstärke des Herzmuskels (wichtig bei Bluthochdruck und angeborenen Herzmuskelerkrankungen)
» Darstellung und Beurteilung der Funktion (Einengung, sogenannte Stenose oder Rückfluß, sog. Insuffizienz)
» Fehlbildungen innherlab des Herzens, z.B. Defekte in einer Herzscheidewand und Veränderungen der Hauptschlagader (Aorta)
» Nachweis von Flüssigkeitsansammlungen im Herzbeutel (sog. Perikarderguss)
» Blutgerinnsel der Herzinnenräume

Transösophageale Echokardiographie (TEE)- Ultraschalluntersuchung des Herzens von der Speiseröhre

Voraussetzung für die Durchführung dieser speziellen Form der Echokardiografie ist das Einführen der Ultraschallsonde und dann Untersuchung des Herzens über die Speiseröhre. Dazu müssen die Patienten entsprechend aufgeklärt und vorbereitet kommen und mindestens 5Std. vorher nüchtern sein (Tbl. dürfen 1Std. vorher eingenommen werden). Für einige Patienten wird die vorherige Einmalgabe eines Antibiotikums (Endokarditisprophylaxe) empfohen. Die durchschnittliche Dauer der Untersuchung liegt bei 15-20 Minuten, in schwierigen Fällen auch mehr. Der Patient liegt auf  der linken Seite und die Untersuchung wird kontinuierlich per Video dokumentiert bei ständiger Kreislaufüberwachung und Pulsoxymetrie (Sauerstoffgehalt im Blut)

Belastungsechokardiografie

Ziel der Stressechokardiografie ist der Nachweis oder Ausschluss einer Durchblutungsstörung der Herzkranzgefäße (sog. Koronare Herzerkrankung).

Dazu kombiniert man die Echokardiografie mit einer Belastungsform für das Herz. Häufigste Form ist die körperliche Belastung mittels Ergometrie. Alternativ gibt es auch Möglichkeiten mit Medikamenten, den Puls zu steigern und das Herz zu belasten (z.B. bei körperlichen Behinderungen).

Wie funktioniert nun die Stressechokardiografie ?
Vor Beginn der Belastung werden bewegte Bilder des Herzens aus verschiedenen Schallkopfpositionen in sogenannten Endlosschleifen (loops) als Ruhewerte abgespeichert. Dann werden während der Belastung neue Loops in den gleichen Schallkopfpositionen gespeichert. Die letzten Schleifen werden bis 5 Minuten nach der Belastung eingezogen. Anschließend kann man die Schleifen im Computer ordnen und dann die verschiedenen Belastungsstufen miteinander vergleichen. Bei Vorliegen einer Durchblutungsstörung reagiert der Herzmuskel auf den Sauerstoffmangel mit einer verminderten Herzarbeit im entsprechenden, minderversorgten Muskelbezirk. Diese Reaktion ist dann sichtbar und ein Hinweis auf eine Koronare Herzerkrankung.

Was ist bei der Untersuchung zu beachten?
Die Untersuchung selbst dauert kaum länger als ein üblicher Belastungstest. Die mitunter zeitaufwendige Auswertung ist dann Sache des Arztes und erfordert sehr viel Erfahrung und Sachkenntnis. 

Doppler- und Duplexsonografie

Doppler- und Duplexsonografie der hirnversorgenden Gefäße.
Bei diesen Methoden handelt es sich wieder um eine Anwendung von Ultraschall. Die Doppler-und Duplexsonografie wird in der Diagnostik von Erkrankungen der Blutgefäße eingesetzt. Am häufigsten werden die Halsschlagadern und auch die Beinarterien untersucht. Die Dopplersonografie misst Flusssignale in Arterien und Venen. Die Dopplersonografie ist die Standarduntersuchung der hirnversorgenden Arterien und der Beinarterien.

Bei der Duplex-Sonografie werden neben dem Flusssignal zusätzlich die Wände der zugehörigen Gefäße direkt dargestellt. Damit kann man Wandveränderungen, z.B. Verkalkungen und Einengungen nicht nur darstellen, sondern auch durch die gleichzeitige Flussmessung in ihrem Ausmaß bewerten. Das physikalische Prinzip entspricht dem der Farbdoppler-Echokardiografie.

Beide Methoden sind jederzeit ohne Vorbereitung möglich, schmerzlos, und beliebig oft wiederholbar. Mit diesen Untersuchungen kann z.B. das Risiko eines drohenden Schlaganfalles oder der Grad einer Durchblutungsstörung bei der sog. Schaufensterkrankheit abgeschätzt werden.

Als Vorsorgeuntersuchung hat die Duplexsonografie der Halsarterien große Bedeutung erlangt, besonders bei einem erhöhten Risiko für Gefäßerkrankungen (z.B. bei Rauchern, bei Diabetikern oder bei erhöhtem Cholesterinspiegel). Lassen sich krankhafte Veränderungen (erhöhter IMD=Intima-Media-Dicken-Index) bei diesen in der Regel beschwerdefreien Menschen nachweisen, ist dies Anlass, durch eine gezielte Therapie ein Fortschreiten der Erkrankung möglichst aufzuhalten.

Ergometrie

Unter Ergometrie (gleichbedeutend mit Belastungs-EKG) versteht man die Ableitung eines EKG unter körperlicher Belastung (in Deutschland überwiegend als Fahrrad-Ergometrie bekannt). Bei Beschwerden wie Atemnot oder Druckgefühl in der Brust unter körperlicher Belastung ergibt die Aufzeichnung eines Ruhe-EKGs keine ausreichende Information. Liegt zum Beispiel eine Durchblutungsstörung der Herzgefäße vor, verändert sich meistens das EKG während der Belastung (steigenden Herzschlag vorausgesetzt). Diese Veränderungen kann der Arzt dann auswerten. Wenn das EKG allein zur Beurteilung nicht ausreicht, kann die zusätzliche Stressechokardiografie weiterhelfen.

Bei Gesunden ermöglicht die Ergometrie die Ermittlung der individuellen Leistungsgrenze und Belastbarkeit (z.B. vor Aufnahme eines geplanten Trainings – Joggen, Radfahren etc.).

Langzeit-EKG

Bei manchen Menschen treten sogenannte Herzrhythmusstörungen auf. Der Puls gerät aus dem Takt und wird unregelmäßig, langsam, schnell, oder eine Kombination aus allem.

Es ensteht das Gefühl von Herzstolpern, Aussetzern, Flattern oder Rasen. Im schlimmsten Fall kann auch eine Bewusstlosigkeit auftreten.

Zur weiteren Beurteilung der Herzrhythmusstörungen reicht das normale Ruhe-EKG nicht aus. Deshalb wird in diesen Fällen ein LZ-EKG angelegt. Dabei handelt es sich um ein kleines digitales Aufzeichnungsgerät. Das Gerät zeichnet jeden Herzschlag bis zu einer Dauer von 72 Stunden auf. Anschließend können die Daten in einen Computer eingelesen und ausgewertet werden. Nicht selten verspüren Patienten trotz erheblicher, teils sogar gefährlicher Herzrhythmusstörungen überhaupt keine Symptome. In diesen Fällen ist das LZ-EKG eine große diagnostische Hilfe.

Langzeitblutdruckmessung

Bei der Langzeitblutdruckmessung wird eine Blutdruckmanschette an den Oberarm des Patienten angelegt. Dann wird mittels eines automatischen Gerätes der Blutdruck bis zu 24 Stunden durch regelmäßige Messungen aufgezeichnet. Diese Untersuchung kann zur Diagnostik oder zur Verlaufskontrolle bei erhöhtem Blutdruck (arterieller Hypertonus) eingesetzt werden. Dabei ist ein wichtiges Kriterium das Blutdruckverhalten in der Nacht.

Schrittmacher- und Defibrillator (ICD)-Kontrolle

Schrittmacherkontrolle und Programmierung.
In Deutschland werden jährlich circa 25 000 Herzschrittmacher implantiert. Für den Einsatz eines Herzschrittmachers gibt es unterschiedliche Gründe. Meistens werden sie wegen eines zu langsamen Herzschlags implantiert.

Ein Herzschrittmacher besteht aus einem Aggregat, das etwa die Größe einer Streicholzschachtel hat. Darin befindet sich neben einer Batterie auch die Elektronik einschließlich Mikroprozessor. Von dem Aggregat führen Elektrodenkabel in die Herzkammern. Das Schrittmacheraggregat wird unter die Haut meistens unterhalb des Schlüsselbeins eingesetzt.

Über die Notwendigkeit der Implantation eines Herzschrittmacher- oder ICD-Systems entscheidet der Kardiologe in der Praxis oder im Krankenhaus. Nach Implantation eines Herzschrittmachers ist meistens ein normaler Alltag wieder möglich und der vorherige Beruf kann überwiegend wieder normal ausgeübt werden.

In regelmäßigen Abständen sollte der Schrittmacher durch einen Kardiologen überwacht werden. Dies geschieht mittels eines speziellen Abfrage-Gerätes, das auf die Haut über den Herzschrittmacher gelegt wird. Daten können aus dem Herzschrittmacher ausgelesen werden. Anhand dieser Daten kann dann der Arzt z.B. eine notwendige Umprogrammierung vornehmen, das heißt, dass die Einstellung des Herzschrittmachers genau auf die Bedürfnisse des Patienten angepasst wird.

Auch Patienten mit implantierten Defibrillatoren müssen in jeweils empfohlenen Zeitintervallen zur regelmäßigen Kontrolle des entsprechenden Aggregates kommen, um die Funktionsfähigkeit zu gewährleisten, notwendige Neueinstellungen vorzunehmen und rechtzeitig eine nahende Batterieerschöpfung zu erkennen.

Zusätzlich zur Nachsorge in unserer Praxis führen wir bei Risikopatienten eine telemedizinische Überwachung des Schrittmachers oder Defibrillators durch.

Wir kontrollieren in unserer Praxis die Geräte der Firmen: Medtronic, Biotronik, St.-Jude-Medical und Boston Scientific.

Herzkatheteruntersuchung

Die Herzkatheteruntersuchung ist die einzige Methode, mit der die Herzkranzgefäße mit ausreichender Genauigkeit sichtbar gemacht werden können. Dabei wird meist von der Leiste aus ein dünner Schlauch (Katheter) unter Röntgendurchleuchtung über die Hauptschlagader bis zu den Herzkranzgefäßen vorgeschoben.

Durch eine örtliche Betäubung erfolgt die Punktion der Leistenarterie weitestgehend schmerzfrei. Der Patient bleibt während der Untersuchung wach und erhält keine Narkose.

Durch den Katheter kann das Kontrastmittel in die Herzkranzgefäße eingespritzt werden. Dabei werden digital Röntgenbilder aufgenommen und können später ausgewertet und archiviert werden. Erst wenn mit Hilfe dieser Methode Art und Ausmaß der Erkrankung der Herzkranzgefäße genau festgestellt worden ist, kann die richtige Behandlung eingeleitet werden. Bei einer kritischen Engstellung der Gefäße (Stenose) wird das Ausmaß der mangelhaften Durchblutung des Herzmuskels abgeschätzt und daraufhin gemeinsam mit dem Patienten über die Möglichkeit einer Katheterintervention bzw. Behandlung mit einer Ballon-Erweiterung oder Versorgung mit einer Gefäß“stütze“ -Stentimplantation entschieden. Für einige Patientin stellt auch die operative Bypassversorgung durch den Herzchirurgen eine Therapieoption dar.

Im Anschluss an die Herzkatheter-Untersuchung wir der Zugang aus der Leistenarterie wieder entfernt. Der Patient muss anschließend mit einem Druckverband ca. 4 Stunden lang im Bett ruhen.

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